Die Geisterstadt

Christchurch (03.01. - 06.01.2012):

So fühlt es sich zur Zeit tatsächlich an, wenn man durch die Innenstadt von Christchurch läuft, denn seit dem Erdbeben im Februar 2011 sind noch immer große Bereiche der City gesperrt. Und auch in den zugängigen Straßen ist es irgendwie wie ausgestorben.  Man kann noch in einige Fenster von geschlossenen Restaurants und Geschäften gucken, in denen es noch genauso aussieht wie zum Zeitpunkt des Bebens: umgefallene Tische und Stühle, überall zerschlagenes Geschirr auf dem Boden...unfassbar! Viele der alten viktorianischen Gebäude sind einsturzgefährdet, man kann nur erahnen, wie schön die Stadt vor dem Beben gewesen sein muss. Der Wiederaufbau geht anscheindend nur langsam voran, weil viele der beschädigten Gebäude  erst noch abgerissen werden müssen.
 Kleinere Erdbeben sind hier allerdings an der Tagesordnung ich habe jetzt schon 6 Stück erlebt. Ein komisches Gefühl, so, als wenn man in einem schwankenden Zug fährt. Bei einem etwas stärkeren Beben war ich gerade im Shoppingcenter und da musste ich mich schon mal kurz an etwas festhalten. Aber alle Einheimischen sind ganz cool geblieben und die werden schon wissen, wann man in Panik ausbrechen muss und wann nicht!

Hier kann man die gesperrten Bereiche der Innenstadt sehen

Viele Gebäude haben erstmal eine provisorische Stütze
bekommen, bevor sie abgerissen werden

Früher war das die Art-Gallery, jetzt ist das Gebäude einsturzgefährdet

Aber die Weihnachtsdeko darf trotzdem nicht fehlen!

Das sind die übriggebliebenen Mauern einer Kirche

 

Aber die Kiwis sind anscheinend gut im Improvisieren und haben zumindest die Fußgängerzone wieder zu neuem Leben erweckt. Hier haben diverse Cafés und Geschäfte wieder eröffnet, allerdings alle in Containern! Das klingt vielleicht seltsam, aber sie haben wirklich das Beste daraus gemacht, finde ich!

 

Da auch die meisten Wandertreks an der Küste aufgrund des Bebens nicht zugänglich sind, gibt es im Moment in Christchurch nicht besonders viel zu tun und ich habe die Zeit für Reiseplanung und Bürokram im weitesten Sinne genutzt (sich mit Banken und Telefonanbietern in der Heimat rumärgern…genau, ich mache halt nicht NUR Urlaub ;-) ). Viel Zeit habe ich auch in den Botanischen Gärten verbracht, die sind wirklich wunderschön und sooo....grün!

:-)

Ansonsten kann ich als erstes Fazit schon mal sagen, dass mir Neuseeland sehr gut gefällt! Die Kiwis sind total offen, nett und extrem hilfsbereit! Allerdings ist hier wirklich furchtbar teuer, da muss ich mich erstmal dran gewöhnen! Die 18 Euro, die ich in Malaysia durchschnittlich pro Tag gebraucht habe, sind hier schon mit einer Übernachtung im 8-Bett-Zimmer weg, Internet kostet mal eben 6 Euro pro Tag extra! Es war daher auch gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, wie ich in Neuseeland am günstigsten reisen kann. Per Bus oder Auto/Campervan?! Alleine einen fahrbaren Untersatz zu mieten ist natürlich viel zu teuer, aber ich habe diverse nette Leute im Hostel getroffen, mit denen ich überlegt hatte, eins zu teilen. Wir sind aber nicht wirklich auf einen Nenner gekommen, was die Reisezeit usw. angeht, da ich mit 7 Wochen mehr Zeit hab als die meisten anderen. Deshalb habe ich mich mal wieder für das Reisen per Bus entschieden…da weiß man was man hat ;-)