Donnerstag, 27. September 2012

Auf Vulkan-Kur


Baňos (04. - 07.09.2012):

Vom Cotopaxi Nationalpark ging es am 04.09. per Bus entlang des Panamericana weiter nach Süden. Das Ziel: Baňos. Hier ist der Name Programm, denn Baňos bedeutet übersetzt Therme. Hier gibt es jede Menge Thermalquellen, Massagepraxen und ….natürlich Funsportarten wie Canyoning, Mountainbiking oder Ziplining. Der perfekte Kur-Ort zur Entspannung also! 


Banos Central

Hostel


Dachtterrasse im Hostel


In meinem Hostel traf ich auch Maya und Andrea wieder, mit denen ich gemeinsam am Cotopaxi war. Am nächsten Tag schwangen wir uns zusammen auf Mountainbikes, um damit die Gegend mit wunderschönen Landschaften und spektakulären Wasserfällen zu erkunden. Dabei ging es mal wieder „mainly downhill“, denn östlich von  Baňos, das auf einer Höhe von 1800m liegt, geht es talwärts in Richtung des Amazonasbeckens. Zurück kommt man ganz bequem mit dem Bus, die Räder werden aufs Dach geschmissen…ja, geschmissen!










Wasserfall Pailón del Diablo





Am nächsten Tag wollte ich den Vulkan Tungurahua anschauen, der ca. zwei Wochen zuvor ausgebrochen, inzwischen aber wieder ruhig war…knapp verpasst! Man sollte doch meinen, dass man diesen Gipfel mit einer Höhe von 5016 Metern von überall aus der Stadt sehen müsste. Ist aber nicht so, man muss ein bisschen klettern, um zu einem Aussichtspunkt zu gelangen. Eigentlich ein beliebter Touristen-Trek, aber extrem schlecht ausgeschildert…habe mich natürlich des Öfteren verlaufen. War aber nicht meine Schuld, die Schilder waren einfach sehr verwirrend und ich bin auch nicht die einzige, der es so ging!! Aber am Ende kam ich doch an. Leider war der Gipfel in Wolken verhüllt, aber für ein paar Sekunden konnte ich ein bisschen davon sehen…naja, der Weg ist ja bekanntlich das Ziel! Die Wanderung war trotzdem schön (wenn auch ein bisschen einsam) und man hatte einen tollen Blick über die Stadt.
 




Sorry...darf ich mal vorbei??

Gewächshäuser mit Papaya...ob ich hier noch richtig bin?


Tungurahua 







Sonntag, 9. September 2012

Der geheime Garten

Cotopaxi National Park (02./03.09.2012):
Am 02.09. ging es morgens um 10 Uhr mit dem Minibus in den Cotapaxi National Park. Dabei waren noch Yulia (Russland), Maya & Andrea (Holland) und Yulio & Graciella (Spanien). Wir alle wurden zunächst über eine  holprige Kopfsteinpflasterstraße und dann über einen noch viel holprigeren Schotterweg hinaus aus der Zivilisation und hinein ins Nirgendwo gefahren. Denn genau dort befand sich unser Hostel "The Secret Garden", das Partnerhostel von dem, in dem ich in Quito gewohnt habe. Und der Name ist hier wirklich Programm. Weit und breit nichts als weite Landschaft und ein traumhafter Blick auf die umliegenden Gipfel. Hier hatte ich das erste Mal wirklich das Gefühl, den den Anden zu sein! Kein Wunder, dass dies einer von Marks Lieblingsorten auf seiner Reise war und ich unbedingt herkommen MUSSTE! Und um ein Haar hätte es nicht geklappt, denn zur Zeit herrschte in diesem Teil Ecuadors eine extreme und für die Jahreszeit untypische Trockenheit. Am Cotopaxi hatte es seit drei Monaten nicht geregnet und das Hostel ist komplett abhängig vom Regenwasser. Eigentlich können hier bis zu 30 Personen wohnen, aber zur Zeit waren maximal 10 Personen erlaubt...ich hatte also Glück! Das Hostel besteht aus mehreren Gebäuden. Im Hauptgebäude ist der Gemeinschaftsraum mit Kamin (den braucht man auch, denn hier auf 3500 m wird es nachts ganz schön kalt!), das Esszimmer und die Küche (wo wir unglaublich lecker bekocht wurden). Die Schlafräume sind auf die anderen Gebäude verteilt und von überall hat man einen super Blick über das Tal.
Nach unserer Ankunft gab es erstmal einen Glühwein (hab ich letztes Jahr so vermisst!!) und eine heiße Suppe zum Aufwärmen. Danach machten wir zusammen mit einem der Volontäre Spike (und den Haushunden Daisy, Mash und Milo) eine kurze Wanderung zum nahen Wasserfall. Hier konnten wir auch das ganze Ausmaß der Wasserknappheit sehen, denn vom ursprünglichen Wasserfall war nicht mehr viel übrig. 

Der geheime Garten...so schön!

Der Dorm! Natürlich auch mit Kamin

Der Blick aus meinem Bett!!




Die Haustiere





Blick aus dem Esszimmer




Da hat jemand das einzige Fenster OHNE Aussicht gefunden...!







Hier hat es in den letzten Wochen viel gebrannt...auch eine Auswirkung der Trockenheit

Hier ist normalerweise Wasser...

Der klägliche Rest





Ruminahui (4712 m)


Als wir von der Wanderung zurückkamen, freuten wir uns auf einen gemütlichen Abend am Kamin, Wein und lange Gespräche übers Reisen...aber weit gefehlt! Tatsächlich waren wir alle nach dem Abendessen so erschlagen, dass der letzte von uns um 20:30 Uhr im Bett war...ich schiebe das einfach mal auf die Höhe ;-)
Am nächsten Morgen wurden wir nach dem Frühstück (Banana Pancake!!!) per Jeep zum Cotopaxi gefahren, von der Nationalpark seinen Namen hat. Der aktive Vulkan ist beeindruckende 5897 Meter hoch und wie ich finde einer der schönsten Berge überhaupt! Nur war es zunächst leider so bewölkt, dass wir schon befürchten mussten, ihn gar nicht zu Gesicht zu bekommen. Als wir mit dem Jeep den Parkplatz am Cotopaxi erreichten, schlug uns gleich ein eiskalter Regen entgegen und nach kurzer Zeit hatten wir alle kleine Eiszapfen an der Jacke! Der Wind war so stark, dass unser Guide Marco uns nur in Zweiergruppen gehen ließ, so dass wir uns gegenseitig festhalten konnten! Unser Ziel war das Basislager am Cotopaxi, das auf 4810 Metern liegt. Zum Glück hatten wir eine sehr unfitte Person dabei, so dass wir alle paar Meter stoppen mussten...aber ehrlich gesagt waren wir alle froh über die Pausen, die Luft war extrem dünn! Aber wir kamen alle wohlbehalten in der Hütte am Basislager an. Dort gab es erstmal eine heiße Schokolade!




Ganz schön windig!!

Hier ging es hoch...


Claudschiii! Die Jacke ist ein Traum ;-)

Die Zuflucht


V.l.n.r.: Graciella, Yulia, Julio, Simone, Andrea, Maya

Vom Basislager ging es dann noch ein bisschen weiter bis auf eine Höhe von 5000 Metern, wo der Gletscher beginnt...wobei wir das schwächste Glied in der Hütte zurücklassen mussten (das war nicht ich!). Und endlich verzogen sich auch die Wolken und wir hatten den schönsten Blick auf den Gletscher und über das Tal. Anschließend gab es ein Wettrennen den Berg hinunter...das ging irgendwie viel schneller als rauf...und macht auch ein bisschen mehr Spaß  ;)




Unser Guide Marco












Zurück im Hostel gab es wieder ein leckeres Mittagessen. Anschließend wurden alle meine Wandergefährten abgeholt und zum Bus nach Banos gebracht...aber ich wollte noch eine weitere Nacht in der Einsamkeit verbringen...diesmal sogar mit dem Dorm ganz für mich alleine! Außer mir waren aber noch Jenny und Marc aus England und die Volontäre Spike und Remi dort...und es wurde doch noch was mit dem gemütlichen Abend am Kamin! Aber zuvor habe ich die Aussicht vom Hostel genossen und gefühlte 1000 Fotos nur vom Cotopaxi gemacht....ist aber auch zu schön und sieht auch immer ein bisschen anders aus ;-)




Daisy genießt auch die Aussicht