Mittwoch, 5. September 2012

Kolumbiens wilder Süden

San Augustin, Popayán & Silvia (24. - 28.08.2012):


Bei strömendem Regen kam ich in San Augustin an...und es sollte an diesem Tag auch nicht mehr aufhören zu regnen. Nach meiner Nachtbustour wollte ich eigentlich nur noch schlafen und mich irgendwo aufwärmen. Der Dorm in meinem Hostel war allerdings ein besseres Zelt, also alles andere als warm. Wirklich schön gelegen und eigentlich das perfekte Hostel, um ein paar Tage auszuspannen...nur nicht bei Regen. 




Ich entschied mich lieber für ein bisschen Aktivität für diesen Tag und keine 45 Minuten nach meiner Ankunft saß ich auch schon zusammen mit einer spanischen Familie und unserem Guide Piedro in einem Jeep auf dem Weg durch die Berge zu den archäologischen Ausgrabungstätten, für die San Augustin bekannt ist. Dabei handelt es sich vor allem um Steinskulpturen, die von prä-hispanischen Kulturen in der Zeit von 100 - 1200 n.Chr. geschaffen wurden. Hier kann ich jetzt nicht mit besonders viel Hintergrundwissen glänzen, denn der Guide konnte nur Spanisch und ich hab nur einen kleinen Bruchteil seiner Erzählungen verstanden. War aber trotzdem nett! Und auch die Landschaft an sich ist einen Besuch wert!











Wer muss noch an die "Unendliche Geschichte" denken?





Ein bisschen Abenteuer gab es dann aber auch noch. Unser Guide Piedro hatte bei einem Stopp beim Wasserfall schlauerweise den Schlüssel im Jeep gelassen und uns alle ausgesperrt. Zum Glück kamen einige Dorfbewohner mit allerlei Werkzeugen (u.a. Macheten!) zur Hilfe. Am Ende konnte man mit vereinten Kräften die Fahrertür einen Spalt breit öffnen und dann mit einem Stück Draht den Türöffner bewegen :)

Da war guter Rat teuer...!

Und aufregend ging es weiter. Keine 10 Minuten später kam ein Motorrad aus dem Nichts auf die Straße und Piedro konnte zwar noch bremsen, aber die Kollision nicht mehr verhindern. Dem Fahrer schien es gut zu gehen, aber sein Kumpel hatte sich am ein wenig Kopf und am Bein verletzt. Wir waren natürlich alle ausgestiegen, um zu sehen, ob alles ok ist. Skurril war vor allem der Ort, an dem der Unfall passierte, denn anscheinend handelte es sich um das örtliche Bordell mit dem schönen Namen "Casa La Florida"! Die Mädels versammelten sich vor dem Etablissement, um nichts von der Show zu verpassen. Davon hab ich zumindest ein Top Secret Foto gemacht ;) . Dem Fahrer des Motorrads schien der Ort des Geschehens recht unangenehm zu sein, außerdem war er ziemlich betrunken. So drückte er Piedro umgerechnet ca. 50€ in die Hand und hat sich aus dem Staub gemacht...bloß keine Polizei!



Nach diesen aufregenden Ereignissen und der Aussicht auf noch mehr Regen am kommenden Tag entschied ich mich, am nächsten Tag zusammen mit Leni und Dominik aus meinem Hostel (beide aus Berlin) weiter nach Popayán zu fahren. Obwohl nur 120km entfernt, brauchte der Bus ca. 5 Stunden, denn es ging über Stock und Stein und meistens nicht schneller als mit  20 km/h voran. So kamen wir am Sonntag Nachmittag in Popayán an und nutzten den Rest des Tages für einen kleinen Stadtbummel durch den für die schönen Kolonialbauten bekannten Ort und Sonnenuntergang-Beobachten vom örtlichen Aussichtshügel. Eigentlich ein düsterer Ort, wo man Drogen aller Art kaufen kann...das wurde uns zumindest so erzählt. Aber an einem Sonntag Abend treffen sich dort Familien und Jugendliche zum Picknick und Sonnenuntergang anschauen. Und das kann man dort wirklich gut!












Leni & Dominik



;-)

Da Popayán wunderschön zwischen zwei Bergketten gelegen ist, entschieden wir uns, am nächsten Tag eine Mountainbiketour zu machen. Mit dem Jeep wurden wir dafür zu ca. 32km entfernten heißen Quellen gefahren, wo wir uns zunächst etwas aufwärmen konnten und dann von dort aus "mainly downhill" zurück nach Popayán fahren konnten. Außer Leni und Dominik waren auch noch Chris und Daniel (aus Würzburg) dabei.


Die heißen Quellen waren eher lauwarm, so dass Leni und ich auf ein Bad verzichtet haben...!

So kann man sich auch warmhalten :)




Schnell mussten wir feststellen, dass "mainly downhill" eine sehr dehnbare Aussage ist...eigentlich heißt es nur: mehr als 50% ist downhill, aber ein großer Anteil kann  trotzdem uphill sein, was einen auf einer Höhe von ca. 2000 m schon zum Keuchen bringt. Zudem waren die Räder nicht gerade zuverlässig und von den 20 Gängen funktionierten mit Glück drei. Aber dafür ging es bergab schön schnell und hat total viel Spaß gemacht. Nur vor rücksichtslosen Truckfahrern musste man sich ziemlich in Acht nehmen! Aber am Ende sind wir alle wohlbehalten zurück in Popayán gelandet.


Da ging es schon los: Straße gesperrt, also Alternativroute suchen!



Pause mit niedlicher Gesellschaft :)

V.l.n.r.: Simone, Leni, Chris, Daniel, Dominik




Am nächsten Tag machte ich zusammen mit Leni, Dominik und Emilie (Dänemark) eine Tagestour nach Silvia, einen kleinen Ort nördlich von Popayán, in dem jeden Dienstag ein traditionaller Markt stattfindet. Hier kann man außerdem viele Einheimische in ihrer traditionellen Kleidung sehen. Zu unsere Überraschung waren wir so ziemlich die einzigen Touristen. Und da von uns einer blonder und blauäugiger als der andere war, konnten wir uns über mangelnde Aufmerksamkeit wirklich nicht beschweren ;) 


Silvia Plaza


Markthalle




Banana Love...mal wieder



Emilie, Leni & Dominik


Das ist die Schlange zum Geldautomaten!





So ging mein (vorerst) letzter Tag in Kolumbien zu ende, denn am nächsten Tag wollte ich zusammen mit Emilie die Grenze nach Ecuador überqueren.

1 Kommentar:

  1. Simonschii,

    was hast du nur wieder alles fotografiert!! Ich will immer schon was zu den ersten Bildern sagen, aber wenn ich dann am Postende bin, weiß ich das schon nicht mehr, weil da soviel Fotos sind. :-D
    Mir fällt noch ein:
    1. Wie zum Geier haben die das AlpakaLama in den Jeep bekommen? Huijui.
    2. Jaja, da kann man sein Essen anschauen und es guckt zurück.
    3. Dann lieber BANANEN! Fast noch GRÜNÄÄÄ!
    4. Sehr gute Entscheidung mit Südamerika!
    5. Weitermachen!

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