Cardwell – Kuala
Lumpur – Kota Kinabalu (14. – 27.06.2012):
Eines hab ich ganz sicher auf
meiner bisherigen Reise gelernt: erstens kommt es anders und zweitens als man
denkt! So kam es, dass ich nach einem Tag in Cardwell mal wieder alle Pläne
über den Haufen warf und mich dazu entschied, (mal wieder) zurück nach Asien zu
fliegen, um zusammen mit Mark die Insel Borneo zu reisen. Am 14. Juni hab ich
mich von Cardwell auf den langen Weg nach Kuala Lumpur gemacht. Am Abend zuvor
haben Alice und ich im örtlichen Pub natürlich gebührend Abschied gefeiert.
Dann hieß es, ein letztes Mal früh aufstehen für die Frühschicht in der
Bäckerei…mit Kopfschmerzen natürlich! Es folgten 3 Stunden Busfahrt nach
Cairns, 6 Stunden warten am Flughafen, 3 Stunden Flug nach Sydney, eine von
Rückenschmerzen gefolgte Übernachtung auf einer Bank auf dem Flughafen in
Sydney (in inniger Umarmung mit meinem Rucksack ;-) ), am nächsten Tag der 8-stündige Flug nach
Kuala Lumpur, zuletzt eine Stunde im Shuttle Bus in die City zum zentralen
Busbahnhof (wo mich Mark abholte) und mit der Metro zum Hostel. Zum Glück kam
ich abends an, so dass ich nicht mehr lange wachbleiben musste. Es reichte
gerade noch für ein Bier auf der Dachterrasse des Hostels, bevor ich ins Koma
fiel.
Hier ein paar Cardwell-Erinnerungen:
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Cardwell Central |
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Bäckerei mit Ausblick |
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Bei dem Blick fällt das frühe Aufstehen nicht ganz so schwer! |
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Bakery Girls |
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Das große Krabbeln: für ca. eine Woche im April
herrschte in Cardwell eine Käferplage |
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Alles Käfer...wurden später mit Schaufeln entsorgt! |
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Cardwell Lookout |
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Unsere Unit |
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Mein Zimmer |
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Die letzte Nacht im Pub mit jeder Menge verrückter Queensländer,... |
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....mit Rugby... |
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....und zu viel Bier...goodbye, Cardwell! |
Am 16.06. flogen Mark und ich von KL nach Kota Kinabalu auf Borneo. Eigentlich wollten wir vom Flughafen mit
dem Bus in die Stadt fahren, aber wir konnten keine wirkliche Bushaltestelle
finden und man sagte uns, dass der Bus zwar einmal pro Stunde fährt, er aber
keine festen Zeiten hat (??). So mussten wir dann doch ein Taxi nehmen,
allerdings entpuppte sich das „private teksi“ als alte, sehr rostige, stinkende
Klapperkiste…aber es war billig und die Fahrt war nur kurz. Die Suche nach einem
Hostel erwies sich als schwierig, da die ersten 3 Hostels waren komplett
ausgebucht. Am Ende fanden wir aber doch ein Zimmer in einem Hostel (Tropicana
Lodge), das wir aber nach zwei Nächten verließen, da wir beide Bettwanzenbisse
hatten…endlich mal wieder! Die nächsten zwei Wochen war ich mal wieder mit
Kratzen und "Juckreizwegmeditieren" beschäftigt…! Wir hatten aber Glück und
fanden auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein anders Hostel, das uns sehr
gut gefiel (Kinabalu Backpackers Lodge). Ein bisschen traurig war allerdings
das Schicksal des Mädels an der Rezeption. Sie führte das Hostel ganz alleine
(war zumindest die eizige, die dort arbeitete) und saß an der Rezeption…24
Stunden pro Tag, 7 Tage pro Woche seit 7 Monaten hatte sie das Hostel nicht
verlassen! Hinter ihrem Schreibtisch war der Aufenthaltsraum mit Fernseher und
Sofa. Dort war ihr Schlafplatz! Ihr Highlight jeden Tag war wahrscheinlich das
Putzen der Zimmer und Badezimmer, weil sie dann ihren Platz für einige Zeit
verlassen konnte! Unfassbar!
Kota Kinabalu (KK) ist die
Hauptstadt der malaysischen Provinz Sabah auf Borneo. Laut Reiseführer keine
besonders spannende Stadt, aber uns hat es dort sehr gut gefallen. In den eineinhalb
Wochen in KK haben wir uns erfolgreich durch alle möglichen Cafés, Bars,
Restaurants und Märkte probiert, haben eine Tagestour zum Schnorcheln auf die
kleine Insel Mamutik gemacht und viel Zeit mit der Reiseplanung verbracht.
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Kota Kinabalu Promenade |
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Unser Stammplatz in "Old Town White Coffee" ....mindestens einmal pro Tag ;-) |
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Und wieder mal "Secret Recipe": Chocolate Banana |
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...& Mango Delight |
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Lecker!! |
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Schnorchelausflug nach Mamutik-Island |
Das Absolute Highlight der Zeit
in KK war aber die Besteigung des Mount Kinabalu. Der Gipfel ist mit 4095
Metern der höchste Berg Südostasiens und wächst jedes Jahr um weitere 5mm! Die
Besteigung ist leider nicht billig, aber nach einigem Suchen fanden wir einen
Touranbieter, der das Trekking-Paket (Guide, Übernachtung, Mahlzeiten usw.) für
„nur“ 162 € anbot. Am 24.06. ging es früh morgens los. Nachdem wir uns mit unverschämten Minibusfahrern herumgeärgert hatten, teilten wir uns stattdessen ein Taxi
von KK zum Kinabalu National Park mit einem Paar (Monika aus Polen und ihr
Freund aus Japan…hab leider den Namen vergessen), das wir am Busbahnhof trafen.
Sie leben in Singapur und waren nur für den Mount Kinabalu nach Borneo
gekommen! Im Headquarter Office im Park wurden wir registriert und unserem
Guide Freddy zugeteilt. Er ist hier seit 11 Jahren Guide und besteigt den Berg
2x pro Woche…seine Waden sahen dementsprechend aus! Wir wurden mit einem
Lunchpaket ausgestattet (seltsame Sandwiches, 2 hartgekochte Eier und eine
Babybanane) und um 9:15 Uhr starteten wir die erste Wanderetappe von einer Höhe von 1800 Metern. Das Wetter war perfekt
und der Weg durch den Regenwald wunderschön, außerdem angenehm kühl und schattig.
Natürlich ging es die meiste Zeit steil bergauf und es gab unzählige Treppenstufen. Aber insgesamt war es weniger anstrengend
als ich erwartet hatte, da ich mein eigenes Tempo laufen konnte. Mark, der Bergaufgehen aus irgendeinem mir unverständlichen Grund über alles liebt, ist immer voraus gerannt und hat dann alle 20 Minuten oder so auf mich und Freddy warten müssen. So erreichten wir nach 6 km und nur 3,5 Stunden schon um
12:45 Uhr die kleinen „Ort“ (oder eher eine Ansammlung von Gasthäusern) Laban
Rata, der auf einer Höhe von 3272 Metern liegt. Auf diese Höhe war es schon
merklich frisch, obwohl es schön sonnig war. Nach einem heißen (überteuerten
Kaffee) gönnten wir uns ein paar Stunden Ruhe, bevor wir unsere
Kohlenhydratspeicher für den nächsten Tag am abendlichen Buffet
auffüllten…extrem gutes Essen, hatten wir nicht erwartet! Das Zimmer teilten
wir uns durch Zufall übrigens mit Monika und ihrem Japaner (die mit uns
gestartet, aber erst nach unglaublichen 8,5 Stunden um 17:30 Uhr in Laban Rata
ankamen…keine Ahnung, was die die ganze Zeit gemacht haben!!).
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Der erste Blick auf den Gipfel |
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Treppen, nichts als Treppen...! |
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Erste Etappe geschafft! |
Der Wecker
klingelte um 2:30 Uhr…und es war eiskalt. Wir hatten mit Freddy verabredet,
dass wir uns um 3:15 Uhr auf den Weg zum Gipfel machen, um um 5:30 Uhr zum
Sonnenaufgang dort zu sein. Mal wieder mit in jede Menge Kleidungsschichten
eingepackt und mit Stirnlampe auf dem Kopf begannen wir den letzten Anstieg von
2,8 km. Die Massen der Wanderer mit Stirnlampen zogen sich wie eine Lichterkette den Berg
hinauf. Es war echt voll und wir blieben des Öfteren im dichten Verkehr
stecken, bevor wir langsamere Wanderer überholen konnten (incl. Monika &
ihren Japaner). Der Anstieg war vor allem anstrengend, weil die Luft auf dieser
doch schon recht dünn ist und wir innerhalb von nicht mal 24 Stunden einen
Höhenunterschied 4000 Metern erlebt hatten. Viele Wanderer hatten mit der Höhe ziemlich zu kämpfen und saßen alle paar Meter keuchend am Wegesrand. Unser Freddy hatte
unsere Wanderzeit aber perfekt abgepasst: wir konnten schön langsam gehen und kamen
auf die Minute genau zum Sonnenaufgang am Gipfel an. Ohne Worte. Atemberaubend!
Leider wurde es am Gipfel
ziemlich schnell ziemlich kalt, so dass wir schon nach 45 Minuten den Rückweg
antraten. Nach eineinhalb Stunden Bergabklettern waren wir zurück in Laban Rata, wo wir nochmal Station für das reichhaltige
Frühstücksbuffet machten und den Rest unserer Klamotten aus dem Zimmer holten.
Dann ging es die restlichen 6 km bergab…und das war die Hölle! Nach kurzer Zeit waren meine Beine
nur noch Pudding und gehorchten mir einfach nicht mehr. Die letzten zwei Kilometer
waren dann echt kein Spaß mehr. Meine Knie wollten nur noch in die falsche
Richtung funktionieren und ich musste mich (wenn vorhanden) am Geländer
festklammern, um die vielen Stufen bewältigen zu können. Lustig war es aber
trotzdem, weil ich mir dabei so bescheuert und retardiert vorkam, dass ich mich
über mich selbst totlachen musste. Mark ging es nicht viel besser, so
dass er ausnahmsweise mal nicht viel schneller war als ich. Freddy war aber sehr geduldig mit uns. Er weiß ganz genau, dass der Abstieg immer am schlimmsten ist und erzählte, dass er schon des öfteren Wanderer für die letzten Kilometer tragen musste...! Klingt gut...NEIN, ich schaffe es alleine!! Am Ende brauchten
wir genauso lange wie für den Aufstieg und ich war fertig mit der Welt. Am
Parkeingang bekamen wir noch ein super leckeres Mittagessen, und dann nahmen
wir uns ein Taxi zurück nach KK. Die nächsten drei Tage war jede Treppenstufe
eine Qual, von den asiatischen Hock-Toiletten will ich gar nicht erst reden!
Aber Mount Kinabalu war den Schmerz definitiv wert und ich würde es wieder tun
;-)
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Der Blick zurück zum Gipfel |
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Freddy |
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Unfassbar! |
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Die letzten schmerzhaften Meter |
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Geschafft! Okay, das Foto entstand VOR dem Aufstieg, so frisch sahen wir am nächsten Tag nicht mehr aus ;-) |