Freitag, 24. Februar 2012

Im Zickzackkurs über die Nordinsel

Taupo - Matamata - Waitomo Caves - Rotorua - Thames (10. - 21.02.2012):


Mit schweren Beinen ging es einen Tag nach dem Tongariro Crossing nach Taupo, mal wieder ein kleiner Ort an einem schönen See. Hier konnte man vom Skydive bis Bungyjump mal wieder alles machen...allerdings ließ mein Erschöpfungszustand nicht viel mehr zu als einen kleinen Spaziergang zu den Huka Falls, einem schönen Wasserfall in der Nähe der Stadt...ist auch besser für den Geldbeutel ;-)



Zuschauen reicht...!




Am nächsten Tag hab ich einen Tagesausflug nach Matamata unternommen. Diesen Ort würde vermutlich niemand kennen, wenn hier nicht vor inzwischen fast 14 (!!) Jahren das Filmset Hobbingen für die LOTR-Filme gebaut worden wäre. Seit einigen Jahren kann man das kleine Auenland-Dörfchen besichtigen. Allerdings stehen wirklich nur noch die Rohbauten, d.h. normalerweise sieht man nur kleine Grashügel mit Löchern drin, nicht unbedingt einen Besuch wert. Aber da es gerade erst ein paar Wochen her war, dass hier die letzten Szenen für den neuen Hobbit-Film abgedreht wurden, war das Dorf wieder komplett hergerichtet und aufgehübscht.

Mein Schatzzzzzz und ich ;-)


Warten auf den Bus ins Auenland

Mal wieder eine neue Begleterin: Inge aus Holland

Hier gehts los...

So, und das war's auch schon! Leider kann ich euch nicht mit Bildern aus dem Auenland erfreuen, denn dabei handelt es sich um extrem heißes Top-Secret-Material!! Nee, echt! Man darf zwar fotografieren, aber bis der neue Film in die Kinos kommt, darf ich die Bilder niemandem zeigen und natürlich schon mal gar nicht ins Internet stellen...hab ich unterschreiben müssen (siehe unten)!



Und das ist wirklich eine Schande, denn es war sooo schön! Diese niedlichen kleinen Häuschen mit Grasdächern und den runden bunten Holztüren. Alles war total liebevoll hergerichtet mit wahnsinnig vielen Details und Requisiten, und alle Gärten standen in voller Blüte...wie im Märchenland! Überall wuchs außerdem sogar Gemüse (Kohlköpfe, Salat usw.), das riesig groß war. Das war tatsächlich echt, allerdings war es mit Pestiziden vollgepumpt, damit es nicht von Opossums und Kaninchen gefressen wird. Und riesig war es deshalb, weil es extra mit Hormonen behandelt wurde, damit das Gemüse neben den kleinen Hobbits (die ja normalgroße Schauspieler sind) übergroß aussieht!! Die haben hier tatsächlich einen eigenen Pflanzengentechniker beschäftigt!! Total verrückt ist auch die Geschicht von einem Baum, der anscheinend im Buch sehr detailliert beschrieben wird und natürlich auch ins Set eingebaut werden musste. Man fand den perfekten Baum auf der Südinsel Neuseelands, zerteilte ihn in 1000 Einzelteile und setzte ihn hier wieder zusammen!! Zweites Problem: Der Baum sollte laut Buch einen alte Eiche sein....war es aber nicht. Also wurden alle Blätter abgemacht, 350.000 Eichenblätter aus Plastik aus Taiwan importiert und angeklebt...alles für ein paar Sekunden im Film, die spinnen doch echt!
Da das Filmset auf Privatland steht, das einer Familie gehört, die eine Schaffarm betreibt, gab es zum Abschluss noch eine Live-Schafschur-Show....ein traumatisches Erlebnis fürs Schaf und für mich auch! Aber danach durften wir noch den noch nicht ganz großen Schafen das Fläschchen geben, danach war ich wieder versöhnt ;-)








Am nächsten Tag war ich in den Waitomo Höhlen, wo ich unbedingt eine Caving-Tour machen wollte, da mir das von ganz vielen Leuten empfohlen wurde. Also rein in den (wie immer stinkenden) Neoprenanzug und die Gummistiefel in Kindergröße und los ging's. Das ganze Gebiet um Waitomo Village ist von einem ganzen System von Kalksteinhöhlen durchzogen, von denen viele geflutet sind. Deshalb kann man dort auch super tuben, d.h. in einem Autoreifen sitzen und sich von der Strömung treiben lassen. Los ging der Trip aber mit einem 27-Meter-Abseiling hinunter in die Höhle...super! Anschließend konnten wir in den dunklen Gängen Millionen von Glowworms beobachten, die so hell leuchteten, dass wir unsere Stirnlampen gar nicht brauchten. Dabei handelt es sich übrigens wiklich um Würmer (nicht zu verwechseln mit dem gemeinen fliegenden Glühwürmchen), die an der Höhlendecke kleben und über einen schleimigen Faden kleine Fliegen usw. einfangen. Leuchten tut dabei ihre Schwanzspitze und lockt die Beute an. Sehr lustig waren auch die Aale, die in dem unterirdischen Flüssen leben, die waren total neugierig und haben sich sogar von uns streicheln lassen! Ansonsten mussten wir durch diverse Löcher und Felsspalten krabbeln, meistens total unnötig, aber spaßig. Aber kalt war es...brrr...und nach 2,5 Stunden war ich ganz schön durchgeforen. Zum Glück gab es danach eine heiße Dusche und eine leckere Suppe!


Die Gruppe hab ich gut ausgesucht, denn wenn bei den anderen (ratet mal,
wen ich meine) das Seil hält, dann hält es bei mir auch ;-)

Abseil-Trockenübung

Hier geht es runter!!





Sammelpunkt






Glowworm-Fangfäden

Kein Sternenhimmel, sondern die Glowworms!






Tubing!
Der Schoß-Aal Lenny ;-)

 
Ganz schön eng, aber mit Baucheinziehen ging's ;-)


Tageslicht!!



Am Schluss mussten wir noch ein bisschen klettern,
um wieder ans Tageslicht zu kommen


Am nächsten Tag ging es mit dem Bus weiter nach Rotorua. Hier stinkt es erbärmlich, aber alle finden es gut. Schwefel heißt das Zauberwort und bedeutet jede Menge thermale Quellen, überall brodelt und dampft es aus der Erde. Rotorua wäre bei uns wohl so etwas wie ein Kurzentrum.








Nach einem Tag thermaler Entspannung fuhr ich am nächsten Tag weiter an die Küste der Coromandel Peninsula. Die Landschaft hier ist wunderschön, man kann tolle Wanderungen machen und an den schönsten Stränden liegen. Klingt gut, hab ich aber alles nicht gemacht. Stattdessen legte ich mich für 5 Tage mit einem ollen Virusinfekt ins Bett, immerhin im Einzelzimmer. So verbrachte ich also meine letzte Woche in Neuseeland, echt schade! Aber anscheinend brauchte mein Körper mal wieder eine echte Pause.
Inzwischen bin ich wieder in Australien angekommen und werde bald davon berichten.

Sonntag, 12. Februar 2012

Der lange Weg durch Mordor

Turangi & Tongariro National Park (08. - 10.02.2012):

Ich war froh, Wellington am 08.02. hinter mir zu lassen...aber ich bin durchaus bereit, dieser Stadt irgendwann nochmal eine zweite Chance zu geben ;-)
Weiter ging es in Richtung zentrale Nordinsel nach Turangi, das sich in der Nähe des Tongariro Nationalparks befindet. Diese Vulkanlandschaft ist der älteste Nationalpark Neuseelands und bekannt als Mordor aus LOTR. Aber auch in Turangi selbst ist es schön, nach meiner Ankunft hab ich gleich einen Spaziergang entlang des Tongariro Rivers gemacht. Wunderschön, aber ganz oft sieht es einfach aus wie zu Hause! Aber die dunklen Schatten der Vulkane drohen schon im Hintergrund...!








Im Hintergrund droht schon das dunkle Mordor...


Sonnenuntergang an der Tankstelle (Ausblick aus meinem Hostelzimmer)

Am nächsten Tag wollte ich meine bisher längste und schwierigste Wanderung im Tongariro Nationalpark machen: Das Tongariro Alpine Crossing, laut Lonely Planet die schönste Tageswanderung in Neuseeland! Deshalb hieß es mal wieder: zeitig aufstehen, denn um 6:00 Uhr wurden wir (meine Bettnachbarin Anne und ich) schon von unserem Shuttlebus abgeholt, der uns in den Nationalpark und zum Anfang des Tracks bringen sollte. Schon von weitem konnte man die in Wolken gehüllten vulkanischen Gipfel sehen...toll! Vor allem, um uns warmzulaufen, legten wir zu Anfang ein ordentliches Tempo vor. Aber das erste Drittel ist zudem auch der härteste Teil der Strecke, den wir so schnell es ging hinter uns bringen wollten. Steile Anstiege in Kombination mit fiesestem sandigen Geröll (bei jedem Schritt nach oben rutscht man den halben wieder nach unten...) und eiskaltem Wind...da musste ich zeitweise schon ein bisschen kämpfen! Aber die Landschaft ist absolut atemberaubend, der Blick der Hammer und das Wetter war perfekt! Reine Wanderzeit für die knapp 20km waren ca. 5 Stunden, aber da der Shuttlebus uns (und jede Menge andere Wanderer, die an dem Tag dieselbe gute Idee hatten) erst um 15 Uhr am Endpunkt abholte, konnten wir zwischendurch gemütliche Pausen einlegen und die Landschaft genießen...und ihr dürft jetzt auch mal!



Der erste Blick auf den Vulkan...

Uhrzeit: 7:00 Uhr, Kilometer: 0, Temperatur: eisig!


Die Sonne geht langsam auf...!


Tanz auf dem Vulkan

Mount Ngauruhoe alias Schicksalsberg Mount Doom


 








Red Crater

Emerald Lakes

Hier ging es steil runter...eher gerutscht als gelaufen!

 
Atemberaubend im wahrsten Sinne! Ich sag nur: faule Eier...!

 
Emerald Lakes



Kurz mal auf dem Mond gelandet ;-)

Mount Ngauruhoe & Mount Tongariro


Mittagspause im Windschatten am Blue Lake







Uhrzeit: 15 Uhr, Kilometer: 19,4, Temperatur: heiß!

Wow, das war definitiv eines der tollsten Erlebnisse meiner bisherigen Reise!