Samstag, 10. Dezember 2011

Am großen Fluss

Mekong Delta (06.12. - 08.12.2011):

Die Tage im Mekong-Delta auf dem Weg von Saigon nach Kambodscha zählen auf jeden Fall zu den Highlights meiner bisherigen Reise. Dabei war ich zunächst etwas skeptisch. Eigentlich wollte ich die Region auf eigene Faust erkunden, allerdings fehlte mir die Zeit, das Ganze im Detail organisieren zu können und es wäre zudem recht teuer geworden, so dass ich mich am Ende für eine organisierte 3-Tages-Tour entschied. Hier konnte ich auch sicher sein, dass für den Grenzübergang nach Kambodscha alles reibungslos läuft und dass ich mein Gepäck nicht die ganze Zeit selbst schleppen musste ;-) Dafür muss man aber (neben den absolut tollen Erlebnissen und Landschaften) auch den Touri-Kram von der ganz harten Sorte mitmachen und wird DAUERND an irgendwelchen Souvenirläden ausgesetzt...naja, kann ja auch mal ganz lustig sein! Allerdings wurde die Gruppe jeden Tag etwas kleiner, da einige nur einen oder Zwei Tage mitkamen und dann nach Saigon zurückfuhren, so z.B. auch Tessa, mit der ich mich super verstanden hab und viel Spaß hatte! Am Nikolaustag ging es also von Saigon in Richtung Südwesten, zunächst nach My Tho, wo wir den ersten Kontakt zum Mekong hatten...groß und schlammig. Von dort fuhren wir mit dem Boot auf die Insel Unicorn-Island. Dort gibt es eine große Obstplantage und eine Imkerei.


Auf dem Boot. James & Marco waren auch wieder da,
allerings nur auf 1-Tagestour




Honig + Blütenpollen + Limettensaft -Verkostung

süß & lecker

Spaziergang in den Obstplantagen


Riesen-Jackfrucht


Pomelobaum

Nächste Station: Typischen Vietnam-Hut aufsetzen und durch einen Kanal rudern lassen ;-)





Touri-Massenabfertigung...

Nachmittags hatten wir dann ein bisschen Freizeit und Tessa und ich nutzen die Gelegenheit zu einer kleinen Radtour durch die kleinen Dörfer auf der Insel.



Mit dem Bus ging es weiter nach Can Tho, wo die meisten der anderen Tour-Teilnehmer für die erste Nacht im Hotel abgeliefert wurden. Tessa und ich  hatten uns aber für eine Nacht im Homestay entschieden, was sich als beste Idee aller Zeiten erweisen sollte! Wir und die 4 weiteren "Homestayer" (Arieh & Blair aus Kanada, Anna & Julius aus Polen) wurden in ein kleines Taxi gequetscht und in ein winziges Dörfchen gefahren. Um zu unserem Haus zu gelangen, mussten wir zuerst diese Brücke überqueren:



Im Halbdunkeln und mit vollem Gepäck eine echte Herausforderung!
Etwas skeptisch...


Los geht's!


War doch gar nicht so schwer!

Die Familie, bei der wir gewohnt haben, waren tatsächlich die Familie unseres Tourguides Phu. Zum Haus gehörten auch einige Reis- und Wassermelonenfelder, die von Phus Eltern und seinem Cousin Phuoc bearbeitet werden. Wir wurden ganz herzlich mit einem Tee empfangen und fühlten uns gleich wie zu Hause!





Tourguide Phu mit seiner Mama


Ein etwas angeheiterter Nachbar kam noch vorbei, um uns ein
traditionelles vietnamesisches Lied vorzutragen...
eine sehr beeindruckenden Performance ;-)
In der riesigen Kokosnuss ist übrigens der Tee...eine natürliche Thermoskanne


Auch das Abendessen war ein echtes Erlebnis, da wir selbst mitkochen durften, bzw. jeder seinen eigenen Pancake (gefüllt mit Gemüse und Schweinefleisch) zubereiten durfte.





Wer hat wohl den schönsten Pancake gemacht???
(War wohl ganz schön anstrengend, so fertig wie ich aussehe!)


Es ist angerichtet! Lecker!!
Kürbissuppe

Nach dem Essen wurden wir dann alle ins Wohnzimmer eingeladen, wo Phu und Phuoc schon in eine feucht-fröhlichen Runde mit den anderen Tourguides und Busfahrern zusammensaßen. So kam es zwecks Völkerverständigung zu einem lustigen Trinkspiel mit selbstgebranntem Reisschnaps...! Es wurde ein unvergesslicher Abend, auch wenn sich die Unterhaltung darauf beschränkte, zu versuchen, die Namen der jeweils anderen richtig auszusprechen und "Prost" auf vietnamesich, englisch, deutsch und polnisch zu lernen ;-)



Phu in hellblau, sein Cousin Phuoc in gelb ;-)






Hoh musste später über die Brücke und zum Taxi getragen werden...
Wie wir erst später erfuhren, war er unsere Busfahrer für den nächsten Tag...!!

Tessas und mein Zimmer

Aber wer feiern kann, muss auch aufstehen können! Wir hatten uns nämlich entschlossen, gegen einen kleinen Aufpreis, ein privates Boot zu nehmen, um vor allen anderen Touristen auf den Floating Markets von Can Tho zu sein. Um 6 Uhr ging es los und es hat sich definitiv gelohnt! Die Bootsfahrt durch die ruhigen Seitenkanäle des Mekong kurz nach Sonnenaufgang war ein besonderes Erlebnis.


Auch extra früh aufgestanden: Abschied von unsere Gastgebern

Etwas verpennt und leicht verkatert...





Die Floating Markets








Anhand dieser Spieße lässt sich schon von weiterm erkennen,
 was auf dem jeweiligen Boot verkauft wird





Hier haben wir Halt auf einem der vielen Ananas-Boote gemacht

Ananas am Spieß zum Frühstück!

Als nächstes fuhren wir zu einer Reisnudelfabrik, wo die Reisnudeln komplett von Hand gemacht werden.
It's all about rice...

Reis wird gemahlen und mit Wasser und Gewürzen zu einem Brei verarbeitet,
der dann hauchdünn auf diesen Platten aufgebracht und erhitzt wird

Dann kann man das Reispapier abnehmen und zum Trocknen hinlegen


Trockenständer


Abschied von Tessa und von Phuoc, der uns auf der kleinen Extratour begleitet hatte


Am nächsten Tag stand eine lange Bootsfahrt entlang des Mekong und der Grenzübergang nach Kambodscha auf dem Programm.


Arieh & Blair
Formalitäten für das Kambodscha-Visum

typische Behausung am Mekong

So sieht es an der Grenze zwischen Vietnam und Kambodscha also aus!


Schlangestehen für die Aus- und Einreise



Das Visum!



Welcome to Cambodia!


Weiter geht's im vollen Boot in Richtung Phnom Penh

Die Kleinste muss im Gepäck sitzen...

Das letzte Stück bis nach Phnom Penh ging es per Auto. Ich teilte mir das Taxi mit drei sehr unterhaltsamen Koreanern...nach einiger Zeit übermannte sie aber alle die Müdigkeit...ein echtes Schnarchkonzert.


Einen Koreaner auf jeder Schulter ;-)
Pipi-Pause an einer Tankstelle

Die Familie spielt Karten, während im Hintergrund in der Werkstatt
geschweißt wird :-)

3 Kommentare:

  1. Unglaublich!!!! Besonders die Brücke...und der anstrengende pancake....
    Schön, dass du keine Berührungsängste hast u.immer nette Leute als Begleitung findest.

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  2. ...war der Vorplatz von der Tankstelle VOR der Pipipause auch schon so nass...???

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  3. Simone, es ist so toll, was du schon alles auf deiner Reise erlebt und gewagt hast. Du hast ja einen Mut!!! Diese einzigartigen Bilder anzusehen u. deine Kommentare zu lesen ist schon ein Erlebnis für sich.
    Das kann dir keiner mehr nehmen!
    Unsere Gebete begleiten dich.
    Alles Gute weiterhin für dich!

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