Sonntag, 10. Juni 2012

Joghurt City

Yogyakarta (12.05. - 14.05.2012):



Nein, diese Stadt ist nicht bekannt für ihren Joghurt, aber irgendwie hab ich bei dem Namen „Yogyakarta“ immer Appetit auf Joghurt bekommen! Tatsächlich haben es die Asiaten grundsätzlich nicht so mit Milchprodukten, so dass ich eigentlich eher auf Joghurt-Entzug war…aber ich schweife ab!
Yogyakarta liegt so ziemlich genau in der Mitte der langgezogenen Insel Java und wird als ihr kulturelles Zentrum bezeichnet, in der Moderne und Tradition aufeinandertreffen. Zum Beispiel wird die Stadt auch heute noch von einem Sultan (übrigens ist Hamengkubuwono X. seit 1989 der Sultan) regiert und alle paar Stunden ertönt der Gebetsaufruf aus den zahlreichen Moscheen. Auf der anderen Seite ist die Stadt voller Backpacker aus aller Welt, den üblichen Fastfood-Ketten und es ist absolut kein Problem, einen Internetzugang zu finden (im Gegensatz zu bestimmten Kleinstädten im angeblich modernen Australien, wo ich gerade sitze und diesen Text offline schreiben muss, weil hier nirgendwo das Internet funktioniert…). Die ersten Tage verbrachten wir daher damit, durch die bunte Stadt voller Menschen und Marktstände zu laufen, eine Batikgalerie (die sich allerdings als Touristen-Abzocke herausstellte) und  den Palast des Sultans zu besichtigen und die zahlreichen Bars und Restaurants auszuprobieren, wobei wir aufgrund der extrem hohen Kneipendichte oft nur 100 Meter von unserem Guesthouse laufen mussten. Obwohl Yogyakarta einigermaßen touristisch ist waren wir für viele Einheimische doch eine echte Attraktion und mussten ich weiß nicht wie oft für Fotos posieren (leider sind viele davon mir zusammen mit meiner Kamera abhanden gekommen).

Unser Guesthouse Utar Losmen war versteckt in einem Labyrinth aus kleinen Gassen
...ich hab mich bis zum Schluss immer verlaufen!

Der Flur und die Hausmutter

Internet?? Kein Problem!










Das waren Schülerinnen, die für ihren Englischunterricht
 ein paar Touristen interviewen sollten
...natürlich wurde alles per iPhone dokumentiert!




Bekannt ist Yogyakarta vor allem für zwei große Tempelanlagen, die etwas außerhalb der Stadt liegen. Am 14.05. haben wir uns deshalb ein Auto mit Fahrer gemietet, der uns durch den chaotischen Verkehr zu den Tempeln kutschierte. Zuerst ging es zu dem buddhistischen Tempel Borobudur (erbaut im 9. Jahrhundert), der bei seiner Wiederentdeckung im Jahr 1814 komplett in Vulkanasche verschüttet war. Auf der obersten Terrasse des pyramidenartigen Baus, von dem man einen tollen Blick auf die umliegenden Gärten und Berge hat, stehen 432 Kammern, von denen jeder eine Buddha-Statue enthält. Der Tempel ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für lokale Schulklassen und der Lonely Plante „warnt“: „…so expect to get requests for pictures from giggling teenagers“! Und genauso war es! Zuerst ist es natürlich auch lustig zu sehen, wie die Kinder mit ihren iPhones heimlich Fotos zu machen versuchen bis sie sich endlich trauen, zu fragen. Dann folgt ein Gruppenfoto nach dem anderen, alle möglichen Gruppenkombinationen müssen ausprobiert werden und natürlich will jeder ein Foto mit seiner eigenen Kamera…mit der Zeit wird es also etwas anstrengend, aber man kann ihnen auch schlecht ihre Bitte ausschlagen.
Nach einem kurzen Mittagessen, bei dem ich den seltsamsten Obstsalat meines Lebens hatte (bestehend aus Limette, Schlangenhautfrucht, Guave, Tomate und Gurke..!) fuhren wir auf die andere Seite der Stadt zum hinduistischen Tempel Prambanan. Die Anlage sieht ein bisschen aus wie eine Mini-Version von Angkor Wat und hat uns viel besser gefallen als Borobudur. Außerdem hatten wir hier einen Führer, nämlich einen Studenten, der umsonst als Guide arbeitete, um sein Englisch zu verbessern. Die Anlage bestand einmal aus 50 Tempeln, die im 9. Jahrhundert erbaut wurden. Kurz nach der der Fertigstellung wurden sie allerdings aus ungeklärten Gründen verlassen , so dass man im 19. Jahrhundert eine fast komplett verfallene Anlage vorfand, die dann ab 1937 restauriert wurde. Allerdings wurde sie 2006 bei einem schweren Erdbeben erneut stark beschädigt, so dass viele der Tempel noch für Besucher gesperrt sind. 

Borobudur


In jeder dieser glockenförmigen Kammern sitzt eine Buddha-Statue

Am Eingang haben alle diesen feschen Sarong
 zum Anziehen bekommen


Eine der vielen Fotosessions...ich bin so groß!


Prambanan





:-)
Nach dem Sightseeing-Programm hatten wir es relativ eilig, nach Hause zu kommen, da wir uns mit einem Tourguide treffen wollten, um unseren Trip nach Karimunjawa zu planen. Fortsetzung folgt….!

1 Kommentar:

  1. Es war doch immer dein Traum, größer als 1,60 m zu sein...und nun bist du eine Riesin geworden...:-)))

    AntwortenLöschen